TFE mit FTZ123D12 Anschluss

  • Hallo,
    bei der Planung meiner ersten doorpi Installation bin ich auf eine Überlegung gekommen die ich so in der Forensuche noch nicht gefunden habe.


    Bestand: Auerswald TFS 2616 Modul angeschlossen an Auerswald Telefonanlage.


    Das Modul ist eigentlich ganz nett, man kann dort die Empfindlichkeiten direkt Regeln, Sprachqualität ist gut, eingebaut ist es auch schon und da "Bestand" natürlich günstig.
    Zusätzlich könnte ich so alle Leitungen innerhalb des Hauses abgreifen und müßte den Raspberry nicht "nach draussen" verlegen.


    Das Modul selbst benutzt die sogenannte FTZ123D12 Schnittstelle, eine 2-draht Verbindung zur Audioübertragung die recht weit verbreitet ist.
    Jetzt bin ich kein Elektroniker sondern eher ein "Nachlöter" und habe ein wenig gegoogelt.
    Was man wohl braucht ist eine "Gabelschaltung", das beste was ich gefunden habe ist diese Anleitung um ein Analog Telefon an eine Soundkarte anzuschliessen.
    Hat hier schon einmal jemand etwas ähnliches gebaut oder kann mir wenigstens sagen wie wahrscheinlich es ist das es funktioniert?


    Wenn man überlegt wie viele solcher Sprachmodule mit FTZ123D12 es gibt und man ja nicht immer auch etwas verändern kann (z.B. Mietshaus/Wohnung) wäre das doch sicher auch für andere interessant.
    Kann bitte mal jemand mit Elektronikwissen hier eine Beurteilung oder einen Gegenvorschlag abgeben?


    Danke,
    Jochen

  • Naja das ist halt so ne Sache.
    MIt dem Basteln was du da vor hast kenne ich mich nicht aus.


    Könnte du nicht einfach einen VOIP Adapter nehmen.
    Es gibt doch auch solche Adapter die ein Fax VOIP tauglich machen.
    Ist preislich bestimmt teuerer aber dafür keine Bastelösung.


    Gruß Robert

  • Hi Robert,
    bin mir nicht sicher aber ich denke --> nein.
    - die ftz123d12 ist zwar auch eine a/b-Schnittstelle, da "wählt" aber nichts
    - im Gegensatz zur a/b Schnittstelle der Telefone ist sie auch ohne Potential, "normale" Telefone haben da min 24V, oft sogar 60V Spannungspegel drauf
    - Es fehlt auch das Verständnis der FTZ123D12 für die Rufwechselspannung oder so, das hat die alles nicht. Die wird einfach eingeschaltet und hat dann auf dem a/b die Kommunikation liegen, ohne Grundpotential.
    Ich denke daher so ein Adapter kommt damit nicht klar.
    Ach ja, und dann noch der wichtigste Grund --> Das würde überhaupt keinen Spass machen so eine Stangenlösung :D


    Jochen

  • Hallo Jochen,


    bin neu hier aber genau auf der Suche nach diesem Thema, bist du vielleicht schon weiter gekommen?
    Auf Grund von Altverkabelungen/bestand will ich meine Telefonanalge mit einem PI ersetzen und das
    bestehende TFE verwenden und einbinden. Hast du den von dir verlinkten Adapter schon getestet/gebaut?
    Wenn ja, wie sind deine Erfahrungen damit?


    MfG Johann

  • Moin


    Ich halte das für eine Sackgasse. Das ist uralte Technik. Die 123D12 war auch nicht wirklich eine Norm sondern spätestens seit den 1990ern eher eine Marketing Aussage.


    Grundsätzlich sollte mit Hilfe der 123D12 eine Türsprechstelle an eine normale Nebenstelle einer TK Anlage angeschlossen werden. Allerdings ohne Speisung (Gleichspannungsfrei) und ohne Amtsberechtigung. Über die Schnittstelle kann die Türsprechstelle nur angerufen werden, wenn die Klingel betätigt wurde. Die Sprechstelle selbst wählt hier nicht. Das wäre viel zu Aufwändig gewesen, im Zeitalter der Impulswahlverfahrens.


    Wenn ihr alte Systeme weiter verwenden wollt würde ich über einen Umbau nachdenken. Bevor ich mich dazu entschlossen habe die Sprechstelle mit Display und Video komplett neu zu bauen hatte ich auch vor, eine nagelneu Ritto Sprechstelle von 1992 (die lag wohl irgendwo im Keller) umzubauen. Das war auch schon fast fertig. Dazu habe ich schlicht die vorhandene Elektronik ausgeschlachtet und die nötigen Verbindungen (Mikro, Lautsprecher, Taster und Beleuchtung) herausgeführt. Ein Problem besteht dabei allerdings. Wenn die Sprechstelle weiter als 20cm vom Pi mit der Spundkarte entfernt ist, wird man vermutlich einen Mikrofon Vorverstärker einbauen müssen der auf Line-In Pegel verstärkt.

  • Hallo AndyGR42,


    ich habe zu der bestehenden Torsprechanlage nur ein Kabel mit 6 Adern und ohne Aufstemarbeiten an der gesamten Aussenfront
    (20 m Fasade) keine Möglichkeit dort neue Kabel hinzu bekommen und im Zaun ist kein Platz für einen kompletten PI noch will ich
    ihn nicht so Exponiert anbringen.


    Im Grundkonzept sollte es nur eine Klingel und eine Gegensprechanlage werden, Telefonie nach extern ist nicht notwendig.
    Intern hätte ich zwei VoIP Telefone angbracht für Haus und Garten.


    Währe eine nette Sache die alte Keil Telefonalnge dürch einen PI zu ersetzen. Ein Bekannter macht mir die Plattine die verlinkt ist und
    ich werde mal schauen was draus wird.


    LG


    Johann

  • Hallo Jochen,


    bin neu hier aber genau auf der Suche nach diesem Thema, bist du vielleicht schon weiter gekommen?
    [...]

    Hi Johann,
    sorry, nein, ich habe zur Zeit zuviel um die Ohren um mich um mein doorpi Projekt zu kümmern. Ich habe zwar ein paar Teile hier mit denen ich das angehen wollte, komme aber nicht dazu.
    Bei der ersten Teststellung die ich mit doorpi wohl machen werde haben wir uns darauf geeinigt das alte Sprechgehäuse zu entkernen und neue Technik einzubauen, von daher haette ich dann dort eine 123D12 frei mit der ich spielen könnte, aber ob ich dann dazu kommen ....


    Jochen

  • Hallo jschroer und wen es noch interessiert,


    ich habe heute meine Versuche abgeschlossen und musste leider feststellen, dass es nicht funktioniert!
    Die Schaltung hätte mir fast die Soundkarte gegrillt und bei den Klingeltaster hatte ich Probleme mit den
    8 Volt die der Türöffner braucht, da kam es immer zu Signalübersprüngen auf dem verlegten Kabel, so dass dauernd ein Anruf ausgelöst wurde.
    Ich werde das Projekt so nicht weiter verfolgen und versuche den PI nach außen zu verlegen, also komplette Neukonstruktion.


    Johann

  • An sich ist die Einbindung einer FTZ123D12 ziemlich einfach. Ich habe vor ein paar Jahren eine Telnet Denis für 1€+Versand erstanden. Zuerst ein alter Adapter von Siedle 2+n auf FTZ123D12 (nur nötig, weil ich keine FTZ123d12 Sprechstelle habe und die erst mal herstellen musste - kostet 5-10€). Die Denis hat einen internen S0. Den habe ich an den ISDN-Eingang einer FBF 7170 angeschlossen. Ein Türanruf wird von der Denis auf dem internen S0 signalisiert , für die 7170 ist es ein eingehender Anruf. den lasse ich auf einem eingerichteten "IP-Telefon"-Account der 7170 klingeln, an den wiederum ein Asterisk auf meinem PI angemeldet ist, der seinerseits u.a. Parallelruf aufs Handy macht. An der Denis sind auch zwei analoge Wandtelephone (1.+2. OG) angeschlossen, die als Ersatz der alten interenen Sprechstellen dienen; sie klingeln zusätzlich zu den am Asterisk angemeldeten Telephonen (und rechtfertigen den zusätzlichen Stromverbrauch der Denis...). Das läuft seit Jahren an meinem Zweitwohnsitz.


    Als echte Selbstbaulösung bietet sich der Umbau einer zum System gehörigen Innenstation an:
    I.d.R. ist dort ein Summer verbaut. Reedkontakt zwischen Magneten und Summerplätchen (oder Hall-Sensor daneben) und schon hat man einen potentialfreien Kontakt, den man zum Schalten eines GPIO-Pins verwenden kann.
    Die Innenstation hat normalerweise einen Abheben-Schalter (öffnet, wenn Hörer abgenommen). Austausch gegen Relais, das über Leistungstransistor vom PI gesteuert wird oder Betätigung per Hub-Magnet.
    Die Innenstation hat auch einen Hörer mit Microphon und Lautsprecher. Mit zwei Übertragern (1:10) senkt man den Ausgangspegel von der Soundkarte so, dass man Line-Out an den 1. Übertrager (10:) und vom Übertrager (:1) anstelle des Micros im Hörer anschließt. Umgekehrt kommt statt des Lautsprechers im Hörer an die Kabel der 2. Übertrager (:10) und das andere Ende des Übertragers (1:) in den Mikrophoneingang der Soundkarte. Am Übertragerverhältnis muss man ggf. experimentieren, ggf. 1:5, wenn 1:10 zu leise ist.
    Auf dem PI läuft ein Skript in Endlosschleife, das den GPIO für das Klingelsignal prüft und wenn der Kontakt geschlossen ist (und gerade noch kein Türruf läuft) ein Callscript startet, welches das gewünschte Ziel anruft und mit dem Tuerruf-Kontext verbindet. Sobald das Ziel abnimmt, wird im Tuerruf-Kontext zunähst das Relais/ der Hubmagnet aktiviert, das Gespräch mit chan_alsa verbunden, das Gespräch geführt und bei hangoff das Relais/ der Hubmagnet wieder deaktiviert.
    Einen Türöffner kann man durch Überwachung des Gesprächs im Asterisk auf DTMF-Codes und entsprechendes aktivieren eines weiteren über GPIO angebundenen Relais betätigen (statt Türöffner-Taste an der Innenstation angeschlossen).
    Die Lösung funktioniert grundsätzlich mit jedem System, nicht nur FTZ123D12.


    Die diversen Einzelpunkte habe ich vor Jahren mal getestet, aber nicht als Gesamtlösung zusammengebaut, da ich mir zwischenzeitlich ein Haus kaufte, bei dem ich einfach eine günstige IP-Sprechstelle einbaute.


    PS: Ich verstehe bis heute nicht, warum fast alle Doorberrys Linphone einsetzen. Asterisk hat mit chan_alsa doch selber Zugriff auf die Soundkarte. Noch eleganter ist chan_mobile, wenn man eine Freisprecheinrichtung fürs Auto per Bluetooth ankoppelt - die haben alle eine DSP-Rückkopplungssperre, selbst die Chinateile für 9€. Hier braucht man zwar ggf. einen weiteren GPIO-Pin zum automatischen Entgegennehmen des Anrufs, hat aber eine deutlich bessere, da rückkopplunsfreie Tonqualität.


    PS2.: Nimmt man statt Übertragern Micro und Lautsprecher (also quasi Akkustikkoppler), nimmt einen entsprechend plazierten Hall-Sensor für die Klingelerkennung und zwei Hubmagneten fürs Abheben und Auflegen, dürfte das ganze sogar ohne Hardwareeingriff an der Innenstation funktionieren und damit sogar in Mietwohnungen einsetzbar sein...