Hi Leute,
ich hatte hier im Haus noch einen Doorline an einer uralten Octopus Telefonanlage (angeschlossen an einer FritzBox) habe und wollte das jetzt auf modernen Stand bringen. Meine Anforderungen dafür waren, dass es in den Unterputzrahmen (ca. 7x20x4 cm) der besagten Doorline passen sollte, mindestens 3 Klingelknöpfe unterstützt und eine Sprechanlage dabei hat. Außerdem wollte ich weiterhin die normalen Haustelefone (ab jetzt an der FritzBox angeschlossene statt an der Telefonanlage) als Klingel und Sprechstelle nutzen.
Nachdem die moderne Doorline Klingel eine zusätzliche Stromversorgung braucht, nur 2 Klingeln hat und mehrere hundert Euro kostet habe ich mich dann doch für einen Eigenbau mit RaspberryPi entschieden.
Für den Aufbau der Klingel wurde folgende Technik genutzt:
- RaspberryPi Zero v1.3
- Lautsprecher: VISATON Kleinlautsprecher K 50 SQ, 2 W, 8 Ω
- Mikrofon: MICMXMO 3,5 mm Auto-Mikrofon Externe Mikrofon
- USB-Soundkarte: Sabrent USB auf kopfhörer
- Knöpfe: Drucktaster, Ø 22 mm, 30 V/3 A
- BIGtec OTG Micro B Kabel Adapter USB Datenkabel
- Verstärker: PAM8403 Class D Mini Verstärkermodul 2x 3W
- Spannungswandler: Mini560 5-20V 4A mini Spannungs- Voltage Buck Converter 3,3V 5V 9V 12V Arduino
- Verschiedene Widerstände, Kondensatoren, Kabel, etc.
Der Verstärker war nötig, damit der Ton auch mit einem Lautsprecher gut hörbar war, das Problem war dabei jedoch, dass dieser eine eigene Stromversorgung braucht. Der Verstärker konnte zwar über den 5V GPIO betrieben werden (wahrscheinlich mit geringerer Leistung), jedoch konnte der PI damit nicht starten. Da ich im Unterputzkasten keine Stromversorgung habe, der Platz stark beschränkt ist und nur ein dünnes Leerrohr hinein führt, habe ich mich entschieden ein Kabel für eine 12V Stromversorgung einzuziehen. Der Spannungswandler konvertiert diese in 5V für den PI und Verstärker.
Ein Weiteres Problem waren die Taster, auf dem Breadboard hatten die 'Testtaster' perfekt funktioniert, die Richtigen haben aber nicht zuverlässig ausgelöst (sie mussten sehr lange gedrückt werden). Entsprechend musste dafür ein kleiner Schaltkreis zum Entstören und Verlängern der Drucksignale her. Den Schaltkreis habe ich glaube ich aus dem Forum.
Nach mehreren Monaten Aufbau, kurzen Tests und einem mehrwöchigem Langzeittest (bei dem ich einen Verstärker und den Pi gegrillt habe) ist die Klingel jetzt verbaut und funktioniert bisher wunderbar.
Final kann ich sagen, dass ich viel gelernt habe (PI IO, Linux Audio, Löten, ...)... Der Preis fürs finale Produkt (mit Zeit und Werkzeug) übersteigt eine gekaufte Klingel bei weitem. Dafür könnte der DoorPi direkt die Kaffeemaschine starten, wenn ein Gast Klingelt.
Weitere Pläne sind in Zukunft vielleicht noch:
- Einbau einer Kamera
- Sofern die Bewohner nicht Zuhause sind (z.B. Handys nicht im Heimnetz) E-Mail mit Foto oder Weiterleitung des Gesprächs ans Handy
Danke an die äußerst hilfreichen Forenschreiber und die diversen Tutorials im Internet, ohne diese hätte ich den DoorPi nicht aufgebaut und konfiguriert bekommen.
Bei weiteren Fragen gerne melden, aktuell weiß ich noch einigermaßen, was ich da gemacht habe...
Viele Grüße